Nordrhein-Westfalen feiert Eröffnung des neuen IPC Campus in Bonn

Ein Meilenstein für Inklusion, Sport und internationale Zusammenarbeit
6 Menschen , u.a. Hendrik Wüst und Andrea Milz, sitzen bei einer Veranstaltung

Mit der feierlichen Eröffnung des neuen Headquarters des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bonn wird Nordrhein-Westfalen zur Herzkammer der paralympischen Sportwelt. Der neue IPC Campus, untergebracht in der ehemaligen Landesvertretung Nordrhein-Westfalens beim Bund, wurde am Dienstag, 24. Juni 2025, im Beisein von rund 280 Gästen aus Politik, Sport und Gesellschaft offiziell eingeweiht. Der IPC-Campus ist das Zentrum der globalen paralympischen Bewegung. 

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die Einweihung des IPC Campus ist ein großer Moment für das Sportland Nordrhein-Westfalen und unterstreicht unser klares Bekenntnis zu Inklusion, Barrierefreiheit und sportlicher Exzellenz. Nordrhein-Westfalen ist bereit, um nachhaltig und auf höchstem Niveau Olympische und Paralympische Spiele auszurichten. Dafür haben wir rund 42 Millionen Euro hier vor Ort investiert und einen der barrierefreiesten Bürostandorte in Deutschland ermöglicht. Mit diesem hochmodernen und hindernisfreien Umfeld stärken wir die Entwicklung, Innovationskraft und weltweite Strahlkraft der Paralympischen Bewegung über unser Land hinaus. Das neue Zuhause des IPC in Bonn unterstreicht auch die Kraft des Sports für eine inklusivere Gesellschaft.“ 

Präsident des IPC Andrew Parsons: „Die Eröffnung des IPC-Campus ist ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung und Geschichte des IPC. Wir sind der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, der deutschen Bundesregierung sowie der Stadt Bonn äußerst dankbar, dass sie dies möglich gemacht haben. Das IPC ist stolz darauf, Bonn seit 1999 unsere Heimat zu nennen – eine Stadt, die es uns ermöglicht hat, als Organisation zu wachsen und unsere transformative Arbeit weltweit noch wirkungsvoller zu gestalten. 

Der IPC-Campus liegt direkt am Rhein, in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Parlamentsviertel Bonns und dem UN-Campus. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten zählt der Campus zu den barrierefreiesten Bürogebäuden Deutschlands. Das neue Hauptquartier bietet mit modernster Technik und umfassender Barrierefreiheit auf insgesamt rund 6.000 Quadratmetern ein einmaliges Arbeitsumfeld – von taktilen Leitsystemen über barrierefreie Arbeitsplätze bis hin zu einer App-basierten Indoor-Navigation. 

CEO des IPC und zweifacher Paralympionike Dr. Mike Peters PLY: „Unser vollständig barrierefreier Campus markiert den Beginn einer neuen Ära für das IPC-Team und hat bereits jetzt einen positiven Einfluss auf unsere vielfältige und internationale Belegschaft von 130 Mitarbeitenden aus fast 50 Ländern. Jedes Detail des IPC-Campus – von den barrierefreien Arbeitsplätzen bis hin zu den inklusiven Designmerkmalen – spiegelt unsere Werte und unser Engagement für eine barrierefreie Welt wider, in der alle Menschen ihr Potenzial entfalten können. Dieser Campus ist nicht nur unser neues Zuhause, sondern Ausdruck unserer Vision, durch Sport eine inklusivere Welt zu schaffen. Ich bin unglaublich stolz auf das, was wir hier aufgebaut haben.“

Bereits im Vorfeld seiner offiziellen Einweihung wurde der Campus zum Treffpunkt bedeutender Akteure der internationalen Paralympischen Bewegung. Mit dem Umzug an die Dahlmannstraße in Bonn beginnt für das IPC eine neue Ära – und für Nordrhein-Westfalen die nächste Etappe als Impulsgeber im internationalen Sport.

Sportland NRW: Auch im Para Sport die Nummer 1

Nordrhein-Westfalen fördert seit vielen Jahren den Para Sport und ist mit drei Bundesstützpunkten für Para Leichtathletik, Para Tischtennis und Sitzvolleyball, zwei Paralympischen Trainingszentren für Para Schwimmen und Para Leichtathletik sowie Landesstützpunkten für Para Badminton und Para Rudern bundesweit führend. Zudem bietet das Land vielfältige Para Sportlerinnen und Sportlern vielfältige Fördermaßnahmen bis hin zur Individualförderung (Talent- und Internatsplatzförderung sowie Sportstiftungs-Stipendium) an. Dieses Engagement zahlt sich aus: An knapp der Hälfte der Paralympics-Medaillen von Paris 2024 waren Sportlerinnern und Sportler aus Nordrhein-Westfalen beteiligt, rund 50 Athletinnen und Athleten nominiert.

Spektakuläres Konzept für Paralympics

Nordrhein-Westfalen denkt olympisch auch immer paralympisch – das zeigt sich insbesondere in der Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele an Rhein und Ruhr. 21 von 22 paralympischen Sportarten sollen in den spektakulären Olympischen Wettkampfstätten vor einzigartiger Kulisse stattfinden: Schwimmen in der Veltins-Arena, Triathlon-Einlauf vor dem Kölner Dom, Blinden-Fußball auf den Rheinwiesen, Sitzvolleyball, Rollstuhlrugby und Rollstuhlbasketball in der Kölner Lanxess Arena vor bis zu 18.000 Zuschauern. Einen besonderen Stellenwert bekommt der Para Sport auch erstmals bei den Summer World University Games in 2025 in Nordrhein-Westfalen, mit einem Para Wettbewerb im Rollstuhl-Basketball. Zudem wird es einen Inclusion Summit mit Vertreterinnen und Vertreter des Para Sport geben mit den Ziel, den Stellenwert und die Förderung des Para Sport weiter zu stärken.

Hintergrund IPC

Das IPC ist die globale Dachorganisation der paralympischen Bewegung und wurde am 22. September 1989 in Düsseldorf gegründet. Unter der Leitung seines Gründungspräsidenten Dr. Bob Steadward bezog die Organisation 1999 ihren ersten Hauptsitz gegenüber dem Palais Schaumburg, dem ehemaligen Amtssitz des Bundeskanzlers. Heute zählt die Organisation über 130 Mitarbeitende aus 50 Ländern, von denen 16 Prozent Menschen mit Behinderung sind und mehr als die Hälfte Frauen.