Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffnen Sportpark Lohrheide

 

Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften U18/U20 - Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffnen Sportpark Lohrheide

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Die Zielgerade ist erfolgreich geschafft: Der Sportpark Lohrheide steht ab sofort für nationale und internationale Wettkämpfe zur Verfügung. Das umgebaute Lohrheidestadion bildet den Mittelpunkt des Parks. Es ist das erste und einzige Leichtathletikstadion für nationale und internationale Sportgroßveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, das den Anforderungen des internationalen Hochschulsportverbandes – der FISU (Fédération Internationale du Sport Universitaire) – und des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) gerecht wird. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch haben es heute, 12. Juli, eröffnet. Der Testlauf für die Wettkampfstätte ist eine erstklassige Sportveranstaltung: die Austragung der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften U18 und U20 vom 11. bis 13. Juli.

„Es ist ein Spitzenort für Spitzensport“, bringt es Bochums Oberbürgermeister auf den Punkt. „Er ist ein Riesengewinn: als erstklassige Trainings-, Wettkampf-, Spiel- und Eventstätte für alle sportbegeisterten Menschen in unserer Stadt, aber auch für Leichtathletik-Fans in ganz NRW und darüber hinaus! Das Lohrheidestadion und der Sportpark werden neue Maßstäbe setzen. Was hier entstanden ist, hat Strahlkraft.“ Und zum Kräftemessen der Leichtathletik-Talente an diesem Wochenende sagt Thomas Eiskirch: „Die Deutschen Meisterschaften U18 und U20 bieten spannende Wettkämpfe auf höchstem Niveau und zugleich die perfekte Gelegenheit, das neue Lohrheidestadion unter Live-Bedingungen zu erleben.“ 

Das Stadion verfügt durch Um- und Ausbau nun über 16.387 überdachte Publikumsplätze – 8.367 Stehplätze und 8.020 Sitzplätze. Nord- und Südtribüne sind erstmals überdacht. Das Dach der Osttribüne ist erneuert, die Sitzschalen sind komplett ausgetauscht und in ihrem Farbenspiel abgestimmt auf die neue zeitgemäß-blaue Tartanbahn. Die komplett neu errichtete Westtribüne bietet 38 Plätze für Menschen im Rollstuhl und 15 Plätze für Sehbehinderte. Sie verfügt zudem über einen benötigten Lounge-Bereich, in dem bis zu 600 Gäste Platz finden. Auf dem Stadionareal hat die Stadt Bochum ergänzend eine neue Freilufthalle, die ein vor Sonne und Regen geschütztes Training draußen ermöglicht, und eine neue Leichtathletik-Trainingsanlage gebaut sowie den Umkleidetrakt an der Turnhalle neu errichtet. Hinter der Südtribüne sorgt eine Schallschutzwand dafür, dass die Anwohnerinnen und Anwohner in der Nachbarschaft von der Geräuschkulisse bei Veranstaltungen im Sportpark Lohrheide nicht gestört werden. Darüber hinaus hat die Stadt Bochum Raum für eine so genannte Fanzone geschaffen, in der sich Gäste vor und nach Veranstaltungen sowie in Spiel- und Wettkampfpausen aufhalten können. 

Mit dem modernisierten Lohrheidestadion eignet sich Bochum unter anderem als Gastgeberstadt für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2026. Voraussetzung wie ausreichende Kapazitäten an überdachten Sitz- und Stehplätzen, wie sie der DLV fordert, sind durch die umfassende Erneuerung erfüllt. Zunächst trägt dort jedoch der internationale Hochschulsportverband – die Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) – ab der kommenden Woche vom 16. bis 27. Juli die „FISU World University Games“ in der Metropolregion Rhein-Ruhr aus: Das Lohrheidestadion ist Austragungsstätte für die Leichtathletik-Wettbewerbe der bis 2020 als „Universiade“ bekannten Multi-Sportveranstaltung. Sie ist nach den Olympischen und Paralympischen Spielen die weltweit größte dieser Art.

Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Lohrheidestadions als Veranstaltungs- und Begegnungsort hatten sich das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bochum geeinigt, den Umbau gemeinsam zu planen und zu realisieren. 55 Millionen Euro investierte die Stadt, überwiegend gefördert aus Mitteln des Sportstättenbaus sowie der Städtebauförderung des Landes, in die komplette Modernisierung. Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Ob Leichtathletik-Meisterschaften, die Bundesliga-Ära der SG Wattenscheid oder die Olympischen Spiele der Studierenden: Im Lohrheidestadion wurde schon immer Sportgeschichte geschrieben. Und das seit über 70 Jahren. Jetzt beginnt für das ,Wohnzimmer von Wattenscheid‘ eine neue Zeit: Als eines der modernsten Leichtathletik-Stadien der Welt wird aus der altehrwürdigen Anlage ein Zentrum für den Spitzensport. Damit ist das neue Stadion bereit für die FISU World University Games. Und die Lohrheide wird auch künftig der einzige Ort in Nordrhein-Westfalen sein, der die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften austragen kann. Das ist mehr als nur ein Stadionumbau – es ist ein klares Zeichen: Nordrhein-Westfalen investiert in die Zukunft des Spitzensports."

Die Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens vollzog sich in zwei Bauabschnitten: dem Umbau des Lohrheidestadions, der mit Hilfe der Sportstättenbauförderung des Landes in Höhe von 30,9 Millionen Euro realisiert wurde, und der Modernisierung des umliegenden Sportparks, für den 5,5 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Städtebau zur Verfügung standen. Dies machte das Vorhaben zu einem der ambitioniertesten Sportbauprojekte der Stadt Bochum. Spatenstich war am 7. Juni 2023. 

Das fertig um- und ausgebaute Stadion bildet das Zentrum des neuen Sportparks Lohrheide, der auch die angrenzenden Sport- und Freianlagen umfasst. Neben dem TV Wattenscheid 01 und der SG Wattenscheid 09 sind die Sportfreunde Rot-Weiß Leithe 1919 e.V. in dem Sportpark beheimatet. Der Leither Fußballverein ist im westlichen Stadionareal, der „Lohrheide West“, angesiedelt und bietet Raum für Sport, Bewegung und Gemeinschaft. „Das entstandene Sport- und Bewegungsareal bedeutet für die ansässigen Vereine und das umgebende Quartier einen echten Mehrwert und ist ein wichtiger Baustein für die gesundheitsorientierte Wattenscheider Stadtentwicklung“, freut sich Sportdezernent Dietmar Dieckmann.

Und auch in der Nachhaltigkeit punktet der heutige Sportpark Lohrheide: Denn bereits bei Planungsbeginn hatte die Stadt Bochum ein Nachhaltigkeitskonzept für Stadion und Sportpark erarbeitet, das dem Klimaschutz dient. Pflegeleichte Pflanzen bedecken sowohl die Haupttribüne als auch den Umkleidetrakt und das neue Vereinsheim von RW Leithe. Die neuen Stadiondächer sind mit Photovoltaik bestückt, die Module liefern ausreichend Kapazität für den Eigenverbrauch. Dazu sind weitere Dachflächen für die Belegung mit Photovoltaik-Modulen vorbereitet. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt ebenfalls regenerativ: dank Geothermie. Das gesamte Planungsgebiet wurde zudem bereits 2014 vom Mischwasserkanalsystem abgekoppelt: Frisches Regenwasser verschwindet nicht mehr in Gullys, sondern wird auf dem Grundstück gesammelt und nach Norden in einen offenen Bach abgeführt. Alle versiegelten Flächen bestehen aus wasserdurchlässigem Ökopflaster. Im Bereich der Parkplätze „Nord“ und „Ost“ stehen E-Ladestationen für Betriebsfahrzeuge der Stadt Bochum sowie für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. Insgesamt hat die Stadt Bochum auf dem Areal zusätzliche Parkplätze und Aufstellmöglichkeiten untergebracht. Angeschlossen hat sie den Sportpark Lohrheide bewusst an den im Bau befindlichen RS1, den Radschnellweg Ruhr, um ein ergänzenden Mobilitätsangebot zu machen: Wer will, kann so zum Training, Spiel oder Wettkampf klimaneutral mit dem Fahrrad kommen.