Der Umbau beginnt: Spatenstich für die Modernisierung des Lohrheidestadions

Im Sommer 2025 wird das Lohrheidestadion, eines der ambitioniertesten Sportbauprojekte der Stadt Bochum, komplett umgebaut und modernisiert sein. Dann ist es das erste und einzige Leichtathletikstadion für nationale und internationale Sportgroßveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, das den Anforderungen des internationalen Hochschulsportverbandes, der FISU (Federation Internationale du Sport Universitaire), und des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) gerecht wird.

 

Am Mittwoch, 7. Juni 2023, haben die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen Andrea Milz und der Oberbürgermeister der Stadt Bochum Thomas Eiskirch mit einem Spatenstich den offiziellen Start der Baumaßnahmen begonnen.

 

Staatssekretärin Andrea Milz: „Die Planungen der vergangenen Jahre werden nun in die Tat umgesetzt. Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes wird in den nächsten Jahren eine erstklassige Trainings- und Wettkampfstätte für Leichtathletik in Bochum entstehen, von der aufgrund der geplanten Sportgroßveranstaltungen, wie den FISU Rhein-Ruhr World University Games im Jahr 2025, nicht nur die Stadt, sondern das gesamte Sportland.NRW profitieren wird. Ich freue mich bereits jetzt auf die Atmosphäre bei den kommenden Spitzensportveranstaltungen im Lohrheidestadion.“

 

OB Thomas Eiskirch: „Ein Spitzenort für Spitzensport! Was hier entsteht, ist einmalig und hat eine große Strahlkraft. Und das Sport- und Bewegungsareal bedeutet für die ansässigen Vereine und das umgebende Quartier einen echten Mehrwert und ist ein wichtiger Baustein der gesundheitsorientierten Wattenscheider Stadtentwicklung.“

 

Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Lohrheidestadions als herausragenden Veranstaltungs- und Begegnungsort haben sich das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bochum geeinigt, den Umbau gemeinsam zu planen und zu realisieren. 55 Millionen Euro investiert die Stadt, überwiegend gefördert aus Mitteln des Sportstättenbaus sowie der Städtebauförderung des Landes, in die komplette Modernisierung, die sich in zwei Bauabschnitte aufteilt: Das erste Teilprojekt umfasst den Umbau des Lohrheidestadions, das mit Hilfe der Sportstättenbauförderung des Landes in Höhe von 30,9 Millionen Euro realisiert wird. Ein weiteres Teilprojekt umfasst das umliegende Areal des Lohrheidestadions, zu dessen Modernisierung Fördermittel aus dem Städtebau beantragt wurden.

 

Mit dem modernisierten Lohrheidestadion eignet sich Bochum zudem als Gastgeberstadt für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Jahr 2026. Voraussetzung dafür sind ausreichend überdachte Kapazitäten, wie sie der DLV fordert. Künftig wird das Lohrheidestadion mit 16.387 überdachten Publikumsplätzen – 8.367 Stehplätze und 8.020 Sitzplätze – diese Anforderungen erfüllen. Nord- und Südtribüne werden erstmals überdacht, das Dach der Osttribüne wird erneuert und die alten Sitzschalen werden ausgetauscht. Die Westtribüne wird komplett neu gebaut und erhält einen Lounge-Bereich, in dem bis zu 800 Gäste Platz finden. Auf der neuen Westtribüne sind außerdem 38 Rollstuhlplätze und 15 Sehbehindertenplätze vorgesehen. Auf dem gesamten Stadionareal werden zusätzliche Parkplatz- und Aufstellflächen geschaffen, eine neue Kalthalle sowie eine neue Leichtathletik-Trainingsanlage entstehen und der Umkleidebereich an der Turnhalle Lohrheidestraße wird neu gebaut. Hinter der Südtribüne sorgt eine Schallschutzwand dafür, dass die Anwohnerinnen und Anwohner in der Nachbarschaft des Stadions von der Geräuschkulisse bei Veranstaltungen nicht gestört werden. Mit den Umbaumaßnahmen ist die Baugesellschaft Walter Hellmich GmbH aus Dinslaken beauftragt, die Planung übernimmt das Büro HPP Architekten GmbH aus Düsseldorf. Die Projektsteuerungsleistungen übernimmt die Dortmunder Firma assmann GmbH mit dem Institut für Sportstättenberatung GmbH (IFS) als Nachunternehmer.

 

Die Modernisierung des Stadions wird durch eine Sportstättenbauförderung realisiert, zudem wird mit anteiligen Mitteln aus der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen im südwestlichen Bereich des Lohrheidestadions ein Sport- und Bewegungsareal gefördert. Dieses bietet einen hohen Mehrwert für die ansässigen Vereine und für das umgebende Quartier und stellt einen wesentlichen Baustein der gesundheitsorientierten Wattenscheider Stadtentwicklung dar.

 

Mit Beginn des Planungsprozesses hatte die Stadt Bochum ein Nachhaltigkeitskonzept für das Lohrheidestadion erarbeitet, das dem Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung dient. Mit pflegeleichten Pflanzen werden die Dächer der Haupttribüne, des Umkleidebaus an der Turnhalle sowie des neuen Vereinsheims von RW Leithe begrünt. Die neuen Dächer des Stadions erhalten Photovoltaik-Anlagen mit einer ausreichenden Kapazität für den Eigenverbrauch. Weitere 5000 Quadratmeter Dachfläche sind für die Belegung mit Photovoltaik-Modulen vorbereitet. Für die Wärme- und Kälteversorgung ist ein Energiekonzept mit Geothermie als regenerativer Energiequelle vorgesehen. Das gesamte Planungsgebiet wurde im Jahr 2014 vom Mischwasserkanal abgekoppelt, ein neues Regenwasserentwässerungssystem wurde realisiert: Das Regenwasser wird auf dem Grundstück gesammelt und nach Norden in einen offenen Bach abgeführt. Alle versiegelten Flächen werden mit wasserdurchlässigem Ökopflaster gepflastert. Zudem sind Vorrichtungen für die Herstellung von E-Ladestationen im Bereich der Parkplätze Nord und Ost für Betriebsfahrzeuge der Stadt sowie für die öffentliche Nutzung vorgesehen.