Meldebutton für antisemitische Vorfälle im Sport

Initiative soll Vorfälle flächendeckend erfassen
Ein Meldebutton für antisemitische Vorfälle im Sport: Diese Initiative ist am 30. Oktober im Medienzentrum des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund vorgestellt worden. Mit diesem Meldebutton möchten der Bundesverband RIAS und das Präventionsprojekt "Zusammen1" des Sportverbands Makkabi Deutschland solche Vorfälle flächendeckend erfassen. Ziel sei die „Förderung eines Umfelds, in dem sich alle sicher und akzeptiert fühlen", sagte Makkabi-Deutschland-Präsident Alon Meyer.

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte zuletzt in einer Videobotschaft auf das Projekt „Zusammen1“ aufmerksam gemacht. „Uns alle verfolgen seit dem 7. Oktober die schrecklichen Bilder im Fernsehen oder in den sozialen Medien“, sagte Milz und legte den Fokus auf die Sportvereine im Sportland.NRW.

Den Verbänden zufolge habe seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel die Zahl antisemitischer Vorfälle enorm zugenommen. Eine Studie habe gezeigt, dass Meldestrukturen häufig nicht bekannt seien. Dadurch blieben antisemitische Vorfälle im Dunkeln, gerade im Sport. Betroffenen könne so kaum geholfen werden.
„Nur wenn wir das Ausmaß antisemitischer Vorfälle kennen, können wir wirksame Strategien im Sport entwickeln", erklärte Projektleiter Luis Engelhardt. Der Meldebutton ermögliche es Vereinen, Verbänden und Fanorganisationen, die Meldefunktion niedrigschwellig auf allen Webseiten einzubinden. Dies sei „ein Meilenstein", so RIAS-Geschäftsführer Benjamin Steinitz.