Nur vier Wochen Vorbereitung und doch die Qualifikation für ihren ersten Eiskunstlauf-Grand-Prix: Das gelang dem 13-jährigen Ausnahmetalent Anna Gerke vom ERC Westfalen aus dem Sportland.NRW. Anna war vor dem Sichtungslauf Ende Juli in Berlin verletzt und daher ohne große Erwartungen angereist. Dass sie sich trotzdem für ihren ersten Grand Prix qualifizieren konnte, „damit hatte keiner von uns gerechnet“. Auf den ersten Grand Prix folgte gleich der zweite in Ljubljana.
Neben Anna ist die ganze Familie Gerke sportbegeistert, weshalb Anna schon früh auf dem Eis stand. Im Alter von drei Jahren brachte ihr Vater, der selbst Eisläufer war, Anna das Eislaufen bei. Als Anna gerade einmal die Grundlagen beherrschte, lernte sie die ersten einfachen Sprünge. „Ein paar einfache Pirouetten, mich drehen, in die Hocke gehen – solche Sachen.“ Mittlerweile beherrscht sie die Dreifachsprünge und beginnt, Vierfachsprünge zu üben. Anna ist dankbar, dass der Sport in ihrer Familie an erster Stelle steht. „Dadurch habe ich jeden Tag die Möglichkeit, einhundert Prozent zu geben. Das motiviert mich“, sagt Anna.
Bei der Musikauswahl für ihre Wettkämpfe verlässt sich die dreifache deutsche Nachwuchsmeisterin auf ihre Trainerin Martina Dieck und die Choreografin Viktoriia Lopusova. „Natürlich habe ich Mitspracherecht, aber mit 13 Jahren bin ich noch nicht so weit, dass ich selbst ein Musikstück auswählen kann. Anna findet, dass sie „den Stil von sehr starken und emotionalen Stücken gut verkörpern kann“. Moderne Beats seien meist unpassend, da sie oft abgehackt klingen und beim Eiskunstlaufen viel geglitten wird.
Neben ihrem Leben als Leistungssportlerin bleibt nicht viel Zeit für andere Hobbys. An freien Tagen malt Anna gern und beschäftigt sich handwerklich. „So können mein Körper und mein Geist am besten entspannen – viel besser, als vor dem Fernseher“, betont das Ausnahmetalent.
Eine kuriose Eigenschaft in Bezug auf ihre Leidenschaft verrät Anna: „Mir ist grundsätzlich immer kalt – nur nicht auf dem Eis.“ Obwohl es in der Halle deutlich kälter als normalerweise sei, spürt sie durch die ständige Bewegung nichts von der Kälte.