Ehrenamtliches Engagement

Das Ehrenamt hat eine große Bedeutung und ist im Sport tief verwurzelt, der Sport stellt den größten gesellschaftlichen Ehrenamtsbereich. Allerdings steht das auch ehrenamtliche Engagement im Sport vor großen Herausforderungen.
Viele Sportvereine und -verbände können schon seit längerem ihre Bedürfnisse nicht mehr durch den Einsatz von Freiwilligen sicherstellen. Die Zahl der Engagierten in formalen Positionen auf der Vorstands- oder Ausführungsebene (z. B. Vorstände und Abteilungsleitungen, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, Übungsleiterinnen und Übungsleitern stagniert und die Anzahl freiwilliger Helferinnen und Helfern ist rückläufig.
Vereine und Verbände nehmen diese Entwicklung tendenziell sogar als existenzgefährdend wahr.
1,4 Mio. Ehrenamtliche im SPORTLAND.NRW
Und dennoch findet sich in den Sportvereinen Nordrhein-Westfalens auch weiterhin beeindruckendes ehrenamtliches Engagement wieder.
Aktuell weist der Landessportbund Nordrhein-Westfalen rund 154.000 Ehrenamtliche auf Vorstandsebene, 163.800 Ehrenamtliche im Trainings- und Wettkampfbetrieb sowie 31.200 ehrenamtliche Kassenprüferinnen und Kassenprüfer aus. Im Durchschnitt setzt sich jeder Ehrenamtliche rund 13,4 Stunden pro Monat für Aufgaben im Sportverein ein.
Dazu kommen die Leistungen der freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich z. B. bei Sportveranstaltungen, Vereinsfesten oder sonstigen Diensten engagieren und in den o. g. Zahlen nicht berücksichtigt sind. Insgesamt engagieren sich rund 1,4 Mio. Ehrenamtliche in den nordrhein-westfälischen Sportvereinen.
Ehrenamt attraktiver gestalten
Die Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen ist eine zentrale Aufgabe der Sportorganisationen. Im Fokus stehen dabei ebenso ehrenamtliche Funktionsträgerinnen und Funktionsträger wie auch Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie Schieds- und Kampfrichterinnen und Schieds- und Kampfrichter.
Die persönliche Ansprache gehört nach wie vor zu den vielversprechendsten Maßnahmen zur Gewinnung von Ehrenamtlichen. Hinzu kommen vermehrt Maßnahmen, die die Ausübung eines Ehrenamtes attraktiver machen sollen. Dazu gehören u. a. Kampagnen des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Qualifizierungen und Fortbildungen, aber auch Anerkennungsveranstaltungen für besonderes ehrenamtliches Engagement.
Diese Vorhaben werden von der Landesregierung aktiv unterstützt und aus Landesmitteln finanziert.
Stadt-Land-Gefälle
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das ehrenamtliche Engagement in ländlichen Regionen insgesamt stärker ausgeprägt ist als in städtischen Ballungsräumen. Der Sport macht dabei keine Ausnahme.
Freiwilliges Engagement im ländlichen Raum ist häufig Bestandteil der kulturellen und sozialen Grundversorgung. Das bestätigen die Daten der Bestandserhebung des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, die einen geringeren Organisationsgrad im Sport in städtischen Räumen ausweisen.