Die besten Trainer - an den besten Orten

Andrea Milz im Interview

In der Reihe „Die besten Trainer – an den besten Orten“ hat die Staatsekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, mit dem Magazin des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen gesprochen.

Andrea Milz ist als engagierte Trainerin mit insgesamt acht B- und C-Lizenzen, zum Beispiel für Indoor-­Cycling, Zumba-­Fitness oder Hot Iron unterwegs. Als Foto-Location bot sich Schloss Drachenburg in ihrer Heimatstadt Königswinter an. Dort findet einmal im Jahr das Schlossleuchten statt. Der Künstler Wolfgang Flammersfeld illuminiert Säle, Gänge, Schlafgemächer, projiziert Fotos, Videos, sogar Buchstaben. „Eigentlich müssten alle unsere Trainerinnen und Trainer mehr im Licht der Öffentlichkeit stehen – sie leisten so viel“, so Milz.  

Frau Milz, ein wenig Stolz hört man schon heraus, wenn man mitbekommt, wie sie vom Schloss Drachenburg in ihrer Heimatstadt Königswinter schwärmen. 
Ja, das stimmt. Eigentlich war das für mich immer schon ein Magnet – seit meinen Kindertagen. Es war und ist ein bisschen wie Disneyland. Da braucht man nicht in die USA zu reisen, sondern hat so ein Erlebnis vor der Haustür. 

Haben Sie schon mal davon geträumt, hier zu übernachten?
Es gibt ja die Möglichkeit, insbesondere zu besonderen Anlässen, das Schloss zu buchen. Zum Beispiel zur Hochzeitsfeier. Eigentlich müsste man nur deshalb heiraten, um die Hochzeitsnacht hier genießen zu können. Vielleicht mach ich das ja noch…(lacht).

Eins müssen Sie noch aufklären. Für das Foto-Shooting haben Sie weder Kosten noch Mühen gescheut. So brachten Sie schwere Lang- und Kurzhanteln mit. Warum?
Na ja, das sind schon Trainingsgeräte, die ich gerne in meine Übungsstunden einbeziehe. Da ist sehr viel Präzision gefragt, weil nur die sachgerechte Anwendung vor Verletzungen schützt. In der Fortbildung der Trainerinnen und Trainer spielt das eine große Rolle. Das Thema „Fun“ ist an dieser Stelle nachgeordnet. Das überzeugt mich.

Sie haben insgesamt acht Trainerlizenzen. Hut ab…
…Das hat 2006 angefangen. Da bin ich kurzfristig als Übungsleiterin eingesprungen und habe gemerkt: Das macht nicht nur Spaß, ich kann das auch.  Ich bin auch auf die Vereinsschiene gegangen und habe den Übungsleiter-C-Schein, die B-Prävention und -Reha sowie eine 100-stündige Pilates-Ausbildung. 

Sind sie denn immer noch – trotz Ihrer Aufgabe als Staatssekretärin – im Verein als Übungsleiterin aktiv?
Ja, klar. Zum Beispiel an einem Sonntagvormittag wie heute beim TV Eiche-Bad Honnef, einem der größten Vereine in der Region. Da unterrichte ich drei Stunden an einem Stück, zuerst Zumba, dann Hot Iron, Pilates und Faszientraining. Die Kurse sind übrigens anständig voll…

Kein Wunder, es ist ja auch etwas Besonderes, von einer Staatssekretärin trainiert zu werden.
Na ja, ich glaube schon, dass die Leute wegen der Qualität des Trainings kommen und nicht, weil ich irgendeinen Promi-Status habe.

Noch ein Wort zu den Trainerinnen und Trainern im Leistungssport…
Wir stellen Folgendes fest: Außerhalb des Fußballs kennt man im Regelfall bei den anderen Sportarten weder die leistungstragenden Spieler/Athleten noch die Trainer – egal, wie beliebt die Sportarten sind. Eigentlich müssten alle unsere Trainer mehr im Licht der Öffentlichkeit stehen – sie leisten so viel. Deshalb finde ich es sehr gut, dass der LSB die Coaches im Rahmen der „Traineroffensive“ aus der Anonymität holt.  
 
Quelle: Auszug LSB NRW-Magazin „Wir im Sport“ 2/2019